Lexikon

Differenzbesteuerung

Taschenrechner und Stift

Die Differenzbesteuerung ist eine besondere Regelung im Umsatzsteuerrecht, die speziell für Wiederverkäufer gebrauchter Waren konzipiert wurde. Ziel ist es, eine doppelte Umsatzbesteuerung zu vermeiden und gleichzeitig bürokratischen Aufwand zu reduzieren. Besonders relevant ist diese Regelung für Unternehmen im Handel mit Secondhand-Waren, Kunstgegenständen oder Sammlerstücken.

Was ist die
Differenzbesteuerung?

Die Differenzbesteuerung (§ 25a UStG) greift dann, wenn ein Händler gebrauchte Waren von Privatpersonen oder nicht vorsteuerabzugsberechtigten Unternehmern ankauft und diese wiederverkauft. In solchen Fällen darf die Umsatzsteuer nicht auf den gesamten Verkaufspreis, sondern nur auf die Differenz zwischen Verkaufs- und Einkaufspreis berechnet werden.

Beispiel
Ein Händler kauft ein gebrauchtes Smartphone für 200 € von einer Privatperson und verkauft es für 300 € weiter. Die Umsatzsteuer fällt nur auf die Differenz von 100 € an, nicht auf die vollen 300 €.

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Voraussetzungen für
die Anwendung

Die Anwendung der Differenzbesteuerung ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft:

  • Die Ware muss beweglich und gebraucht sein.

  • Der Erwerb muss von einem Nichtunternehmer oder einem Unternehmer ohne Vorsteuerabzug erfolgen.

  • Es darf sich nicht um eine eigene Herstellung handeln.

  • Der Verkäufer muss Wiederverkäufer im Sinne des Gesetzes sein.

Wichtig: Die Differenzbesteuerung muss explizit in der Rechnung genannt werden (Gebrauchtgegenstände / Sonderregelung § 25a UStG), es darf jedoch keine gesonderte Umsatzsteuer ausgewiesen werden.

Vorteile und praktische
Relevanz

Die Differenzbesteuerung bringt sowohl für Händler als auch für Kunden Vorteile:

  • Geringere Steuerlast: Die Umsatzsteuer fällt nur auf den Gewinnanteil an, was den Endpreis reduziert.

  • Wettbewerbsvorteil: Gerade im Gebrauchtwarensektor kann dies die Marge verbessern und die Preisgestaltung flexibler machen.

  • Einfachere Abwicklung: Der Händler kann auf eine aufwendige Ermittlung und Ausweisung der Vorsteuer verzichten.

Besonders Kfz-Händler, Antiquariate, Elektronikhändler oder Kunsthändler profitieren von dieser Regelung.

Fazit

Die Differenzbesteuerung ist ein praktisches und rechtlich fest verankertes Instrument, um gebrauchte Waren effizient und steuerschonend weiterzuverkaufen. Sie unterstützt den Handel mit Secondhand-Gütern und trägt zur Nachhaltigkeit bei. Unternehmen, die regelmäßig Gebrauchtwaren ankaufen, sollten prüfen, ob die Differenzbesteuerung eine sinnvolle Option darstellt – sowohl zur Steueroptimierung als auch zur Vereinfachung der Abrechnung.

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