Finanzkennzahlen

Finanzkennzahlen gehören zu den wichtigsten Werkzeugen der Unternehmenssteuerung. Sie geben Auskunft über Liquidität, Rentabilität, Effizienz und Stabilität eines Unternehmens. Damit sind sie essenziell sowohl für das Management als auch für externe Stakeholder wie Investoren, Kreditgeber oder Aufsichtsbehörden. Nach gängiger Praxis werden Finanzkennzahlen in vier Hauptkategorien eingeteilt: Liquidität, Rentabilität, Verschuldung/Solvabilität und Effizienz.
Was sind
Finanzkennzahlen?
Finanzkennzahlen sind rechnerisch abgeleitete Größen, die aus der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung sowie aus der Kapitalflussrechnung gewonnen werden. Sie dienen zur Beurteilung der finanziellen Lage, des Erfolges und der Risiken eines Unternehmens. Es lassen sich unterscheiden:
Liquiditätskennzahlen:
Beurteilung der kurzfristigen ZahlungsfähigkeitRentabilitätskennzahlen:
Einschätzung der ErtragskraftVerschuldungskennzahlen:
Bewertung der finanziellen StabilitätEffizienzkennzahlen:
Analyse der Kapitalnutzung und Prozesse
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Aufbau –
Wichtige Finanzkennzahlen und ihre Berechnung
A. Liquidität
Liquiditätsgrad 1 (Cash Ratio)
Zeigt, ob kurzfristige Schulden allein mit Barmitteln gedeckt sind:
Flüssige Mittel ÷ kurzfristige VerbindlichkeitenLiquiditätsgrad 2 (Quick Ratio)
Beurteilt die Zahlungsfähigkeit mit sofort verfügbaren Mitteln und Forderungen:
(Flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen) ÷ kurzfristige VerbindlichkeitenLiquiditätsgrad 3 (Current Ratio)
Misst die Deckungskraft des Umlaufvermögens insgesamt:
(Flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorräte) ÷ kurzfristige Verbindlichkeiten
B. Rentabilität
Eigenkapitalrendite (Return on Equity, ROE)
Wie stark wird das eingesetzte Eigenkapital verzinst?
Jahresüberschuss ÷ Eigenkapital × 100Gesamtkapitalrentabilität (Return on Assets, ROA)
Ertragskraft des gesamten Unternehmenskapitals:
Gewinn ÷ Gesamtkapital × 100Umsatzrentabilität
Zeigt den Gewinn pro Umsatz-Euro:
Gewinn ÷ Umsatz × 100EBITDA-Marge
Misst die operative Ertragskraft vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen:
EBITDA ÷ Umsatz × 100
C. Verschuldung / Solvenz
Eigenkapitalquote
Anteil des Eigenkapitals am Gesamtvermögen; hohe Werte bedeuten Stabilität:
Eigenkapital ÷ Gesamtkapital × 100Verschuldungsgrad (Debt-to-Equity)
Verhältnis von Fremd- zu Eigenfinanzierung:
Fremdkapital ÷ EigenkapitalZinsdeckungsgrad
Zeigt, wie oft die Zinsen durch den operativen Gewinn gedeckt sind:
Betriebsergebnis ÷ Zinsaufwand
D. Effizienzkennzahlen
Working Capital Ratio
Werte über 1 zeigen, dass das Umlaufvermögen die kurzfristigen Schulden deckt:
Umlaufvermögen ÷ kurzfristige VerbindlichkeitenSchuldentilgungsdauer
Dauer in Jahren, um bestehende Schulden mit dem laufenden Cashflow zu tilgen:
Fremdkapital ÷ CashflowGeldumschlagsdauer
Misst, wie lange Kapital im betrieblichen Kreislauf gebunden ist:
Lagerdauer + Debitorenlaufzeit – Kreditorenlaufzeit
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Bedeutung
für Unternehmen
Liquidität ist notwendig, um die Zahlungsfähigkeit aufrechtzuerhalten und Krisen vorzubeugen.
Rentabilität sichert langfristig den Erfolg und macht ein Unternehmen für Investoren attraktiv.
Verschuldungs- und Solvenzkennzahlen helfen, das Risiko einer Überschuldung oder Insolvenz einzuschätzen.
Effizienzkennzahlen verbessern die Steuerung des Umlaufvermögens und reduzieren Kapitalbindung.
Praxisbeispiele
Banken prüfen vor Kreditvergabe die Eigenkapitalquote und den Zinsdeckungsgrad.
Investoren vergleichen Eigenkapitalrendite und Umsatzrentabilität mit Branchenwerten.
Unternehmen nutzen die Geldumschlagsdauer zur Optimierung von Lagerhaltung und Zahlungszielen.
Fazit
Finanzkennzahlen sind die Grundlage für eine fundierte Unternehmenssteuerung.
Sie schaffen Transparenz, ermöglichen den Vergleich mit Wettbewerbern und sichern die finanzielle Stabilität. Wer sie regelmäßig überwacht, kann Risiken frühzeitig erkennen und Wachstumschancen gezielt nutzen.
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