Lexikon

Forderungen

Taschenrechner liegt auf einer Rechnung

Eine Forderung entsteht, wenn jemand eine Leistung erbracht hat, aber noch auf die Gegenleistung wartet – meist auf eine Zahlung. Typisch ist das bei offenen Rechnungen für gelieferte Waren, erbrachte Dienstleistungen oder Handwerksarbeiten. Auch ein noch nicht zurückgezahlter Kredit zählt dazu.

Es sind immer zwei Seiten beteiligt:

  • Der Gläubiger, der bereits geleistet hat
  • Der Schuldner, der noch zahlen muss

Beispiel:
Eine Firma liefert Maschinen, stellt eine Rechnung – der Kunde hat noch nicht bezahlt.
Oder eine Bank vergibt einen Kredit – der Kreditnehmer schuldet die Rückzahlung.

Im Geschäftsleben ist es üblich, dass Leistungen auf Rechnung erbracht werden.
Der Schuldner hat dann oft 14 Tage Zeit zum Zahlen – manchmal auch länger, je nach Vereinbarung.

Weil der Gläubiger in Vorleistung geht, funktioniert eine Forderung wie ein kurzfristiger Kredit: Die Ware oder Leistung ist bereits da, das Geld kommt später.

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Wie Forderungen
die Bilanz beeinflussen

Forderungen spielen in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung eine wichtige Rolle. Sie zählen zum Umlaufvermögen und werden auf der Aktivseite der Bilanz erfasst. Die offizielle Bezeichnung dafür lautet: Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Es gibt aber noch weitere Positionen wie:

  • Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
  • Forderungen gegenüber Beteiligungen
  • Sonstige Vermögenswerte

Die Bewertung von Forderungen kann jedoch zur Herausforderung werden – vor allem im internationalen Geschäft. Wenn Kunden in Ländern außerhalb des Euro-Raums sitzen, können Wechselkursschwankungen den Wert der Forderung bis zur Bezahlung verändern.

Im Inland gilt: Forderungen werden mit dem vereinbarten Zahlungsbetrag angesetzt.
Doch auch hier kann sich der tatsächliche Wert verändern – zum Beispiel durch Inflation bei langfristigen Forderungen oder bei Kunden, die erst nach längerer Zeit zahlen.

In solchen Fällen erlaubt das Vorsichtsprinzip, den Wert niedriger anzusetzen – etwa, um mögliche Verluste durch Zahlungsausfälle oder Wertminderungen realistisch abzubilden.

Forderungsausfälle
vermeiden

Offene Rechnungen bergen für Unternehmen ein echtes Risiko – vor allem, wenn Kundenzahlungen verspätet oder gar nicht eingehen. Besonders kleinere Handwerksbetriebe und Versandhändler sind häufig von schlechter Zahlungsmoral betroffen.

Um Zahlungsausfälle zu vermeiden, gibt es verschiedene Schutzmaßnahmen:

  • Zum Beispiel kann eine Kreditversicherung greifen, die das Risiko absichert, falls Kunden nicht zahlen.
  • Digitale Buchhaltungssysteme helfen dabei, offene Beträge automatisch zu überwachen und den Überblick zu behalten.
  • Gerade im Versand- und Onlinehandel bieten sich sichere Bezahlsysteme an, die das Risiko bereits beim Kauf minimieren.
  • Ein gut organisiertes Forderungsmanagement sorgt zudem dafür, dass unbezahlte Rechnungen rechtzeitig erkannt und bei Bedarf per Mahnung oder rechtlichen Schritten eingefordert werden können.

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