Lexikon

Hilfskostenstellen

 Arbeiten von zu Hause aus Zeitmanagement-Konzept

In der internen Kostenrechnung tragen Hilfskostenstellen entscheidend zur präzisen Erfassung und Verteilung der Gemeinkosten bei. Sie unterstützen die produktiven Bereiche eines Unternehmens, ohne selbst unmittelbar an der Herstellung oder Leistungserbringung beteiligt zu sein. Ihre effiziente Verwaltung ist ein zentrales Element der Kostenkontrolle und Optimierung.

Definition
und Abgrenzung

Hilfskostenstellen (auch bekannt als allgemeine, sekundäre oder Vorkostenstellen) sind Kostenstellen, deren Hauptaufgabe es ist, unterstützende Leistungen für andere Bereiche zu erbringen – nicht direkt für die Produktion oder den Vertrieb verbunden.

Beispiele umfassen:

  • Werkskantine

  • Fuhrpark

  • Instandhaltungs-/Reparaturabteilungen

  • IT-Abteilung, Facility Management

Im Vergleich dazu sind Hauptkostenstellen direkt in die Wertschöpfung eingebunden – etwa Fertigung, Vertrieb oder Verwaltung – und liefern Leistungen, die unmittelbar Produkten oder Dienstleistungen zugerechnet werden können.

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Funktion und Rolle
im Kostenrechnungssystem

Die Hilfskostenstellen übernehmen die Sammlung nicht direkt zurechenbarer Gemeinkosten. Diese werden anschließend mittels innerbetrieblicher Leistungsverrechnung auf die Hauptkostenstellen verteilt. Ziel ist es, über verursachungsgerechte Umlagen die tatsächlichen Kosten der produktiven Bereiche zu ermitteln.

Kennzeichen der Umlageverfahren:

  • Anbauverfahren

  • Stufenleiterverfahren

  • Gleichungsverfahren

So stellen Hilfskostenstellen sicher, dass ihre Kosten nicht verloren gehen, sondern über einen gezielten Umlageprozess in die Zuschlagskalkulation einfließen.

Beispiele
und Praxisverständnis

Ein Unternehmen verzeichnet monatliche Kosten der Kantine von 20.000 €. Gibt es insgesamt 100 Mitarbeiter, wovon 50 in der Produktion tätig sind, werden 50% (also 10.000 €) der Kantinenkosten als Umlage auf die Fertigungskostenstelle verteilt – meist über die Anzahl der Mitarbeiter als Schlüssel.

Andere mögliche Umlageschlüssel:

  • gefahrene Kilometer (z. B. Fuhrpark)

  • Quadratmeterzahl bei Gebäude- oder Instandhaltungskosten

Hilfskostenstellen können auch Leistungen untereinander erbringen, etwa Wartung für die Hausmeisterabteilung durch die zentrale Instandhaltungsstelle.

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Bedeutung für Controlling
und Kostensteuerung

  1. Genauere Kostenverteilung:
    Gemeinkosten werden transparent und gerecht verteilt.

  2. Kostenbewusstsein fördern:
    Durch detaillierte Umlagen wird deutlich, welche Bereiche Ressourcen beanspruchen.

  3. Kalkulationsgrundlagen verbessern:
    Genauere Zuschlagskalkulation führt zu realistischeren Produktkosten.

  4. Optimierungspotenzial identifizieren:
    Unnötige oder ineffiziente Hilfsleistungen können erkannt und angepasst werden

Einordnung
in das Kostenstellensystem

Im Rahmen der Kostenstellenrechnung werden Kostenstellen typischerweise in drei Kategorien unterteilt:

  • Hauptkostenstellen:
    Direkt wertschöpfend (z. B. Fertigung, Vertrieb)

  • Hilfskostenstellen:
    Unterstützend, erbringen innerbetriebliche Leistungen

  • Nebenkostenstellen:
    Manchmal als Mischform betrachtet, aber in vielen Darstellungen ähnlich wie Hauptkostenstellen behandelt

Damit bildet das System eine klare Struktur für die Kostenkontrolle und Verteilung im Unternehmen.

Fazit

Hilfskostenstellen sind elementarer Bestandteil eines effektiven Kostenrechnungssystems. Sie sammeln unterstützende Gemeinkosten und verteilen diese transparent auf die produktiven Bereiche.

Die Wahl eines angemessenen Umlageverfahrens (z. B. Anbau- oder Stufenleiterverfahren) ist entscheidend für die Genauigkeit der Kalkulation. Durch gezielte Analyse und Steuerung dieser Stellen lassen sich Kostenpotenziale erkennen und gezielt steuern.

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