Lexikon

Rückstellungen

Geschäftsmann Finanzinspektor und Sekretär berichten, berechnen oder überprüfen Gleichgewicht.

Rückstellungen sind ein zentrales Element der Finanzbuchhaltung und dienen der korrekten Abbildung zukünftiger, noch ungewisser Verbindlichkeiten oder Aufwendungen. Sie ermöglichen es Unternehmen, bereits im aktuellen Geschäftsjahr für zukünftige Zahlungsverpflichtungen vorzusorgen, deren Höhe und Fälligkeit zum Bilanzstichtag noch nicht feststehen.

Was sind
Rückstellungen?

Nach § 249 Abs. 1 HGB sind Rückstellungen Verbindlichkeiten, Verluste oder Aufwendungen, die hinsichtlich ihrer Entstehung oder Höhe ungewiss sind. Die Bildung von Rückstellungen dient dem Vorsichtsprinzip und stellt sicher, dass potenzielle Risiken frühzeitig in der Bilanz berücksichtigt werden.

Digitalisieren Sie Ihre kaufmännischen Prozesse mit HANSALOG MEGA – die Software für Finanzbuchhaltung, Rechnungswesen und Controlling. Weitere Informationen finden Sie hier

Voraussetzungen für die Bildung
von Rückstellungen

Damit Rückstellungen gebildet werden können, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Ungewissheit: Der Eintritt, die Höhe oder die Fälligkeit der Verbindlichkeit ist ungewiss.

  • Wahrscheinlichkeit: Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Verbindlichkeit tatsächlich eintritt.

  • Verursachung im laufenden Geschäftsjahr: Die Ursache für die Verbindlichkeit muss im aktuellen Geschäftsjahr liegen.

Arten
von Rückstellungen

Es gibt verschiedene Arten von Rückstellungen, die sich nach ihrem Zweck und ihrer Art unterscheiden:

  • Aufwandsrückstellungen: Diese dienen der Abdeckung zukünftiger Aufwendungen, wie z.B. Reparaturen oder Instandhaltungsmaßnahmen.

  • Steuerrückstellungen: Sie werden gebildet, um zukünftige Steuerverpflichtungen, wie z.B. Gewerbesteuer, zu decken.

  • Prozesskostenrückstellungen: Diese dienen der Abdeckung von Kosten, die aus laufenden oder drohenden Rechtsstreitigkeiten entstehen können.

Digitalisieren Sie Ihre kaufmännischen Prozesse mit HANSALOG MEGA – die Software für Finanzbuchhaltung, Rechnungswesen und Controlling. Weitere Informationen finden Sie hier

Buchung
von Rückstellungen

Die Buchung von Rückstellungen erfolgt in zwei Schritten:

Bildung der Rückstellung:

  • Buchungssatz: Soll: Aufwandskonto (z.B. Reparaturaufwand) / Haben: Rückstellungskonto (z.B. Rückstellung für Reparaturen)

Auflösung oder Anpassung der Rückstellung:

  • Buchungssatz bei tatsächlicher Inanspruchnahme:
    Soll: Rückstellungskonto / Haben: Bankkonto

  • Buchungssatz bei Differenz:
    -Wenn die tatsächliche Inanspruchnahme höher ist als die Rückstellung:
    Soll: Aufwandskonto / Haben: Bankkonto

    -Wenn die tatsächliche Inanspruchnahme niedriger ist als die Rückstellung:
    Soll: Rückstellungskonto / Haben: Ertragskonto (z.B. Erträge aus der Herabsetzung von Rückstellungen)

Bedeutung
der Rückstellungen

Die Bildung von Rückstellungen ist aus mehreren Gründen wichtig:

  • Vorsichtsprinzip: Sie stellen sicher, dass potenzielle Risiken frühzeitig in der Bilanz berücksichtigt werden.

  • Gewinnverlagerung: Durch die Bildung von Rückstellungen wird der Gewinn des aktuellen Geschäftsjahres gemindert, was steuerliche Vorteile bringen kann.

  • Liquiditätsmanagement: Sie helfen, zukünftige Zahlungsverpflichtungen besser zu planen und die Liquidität des Unternehmens zu sichern.

Fazit

Rückstellungen sind ein unverzichtbares Instrument der Finanzbuchhaltung, um für zukünftige, noch ungewisse Verbindlichkeiten oder Aufwendungen vorzusorgen. Sie tragen zur korrekten Abbildung der finanziellen Lage eines Unternehmens bei und unterstützen das Einhalten gesetzlicher Vorschriften.

Durch die richtige Bildung, Buchung und Auflösung von Rückstellungen können Unternehmen ihre finanzielle Stabilität sichern und potenzielle Risiken frühzeitig erkennen

Digitalisieren Sie Ihre kaufmännischen Prozesse mit HANSALOG MEGA – die Software für Finanzbuchhaltung, Rechnungswesen und Controlling. Weitere Informationen finden Sie hier