Tilgungsplan

Ein Tilgungsplan ist das zentrale Steuerungsinstrument jeder (längerfristigen) Kredit- oder Darlehensfinanzierung. In tabellarischer Form zeigt er übersichtlich, wie sich Kreditraten zusammensetzen – inklusive Zins- und Tilgungsanteil – und wie sich die Restschuld im Zeitverlauf reduziert. Damit ermöglicht der Tilgungsplan dem Darlehensnehmer, Zahlungsverpflichtungen zu verstehen, Budgets zu planen und den Weg zur vollständigen Rückzahlung präzise zu verfolgen.
Inhalte & Struktur
eines Tilgungsplans
Ein Tilgungsplan enthält typischerweise folgende Informationen:
Fälligkeitstermine:
Monatlich, vierteljährlich oder jährlich je nach Vereinbarung.Ratenhöhe:
In Annuitätendarlehen konstant – in Tilgungsdarlehen degressiv.Zins- und Tilgungsanteile:
Wie viel der Rate entfällt auf Zinsen, wie viel auf Tilgung.Restschuld:
Der verbleibende Schuldbetrag jeweils nach der Rate.
Gerade bei Annuitätendarlehen sinkt mit jeder Rate der Zinsanteil, während der Tilgungsanteil steigt – bei konstanter Gesamtbelastung. Bei Tilgungsdarlehen bleibt die Tilgung gleich, während die Rate insgesamt sinkt.
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Beispiel
zur Veranschaulichung
Ratenkredit:
Du nimmst 20.000 € bei 2,95 % Zins auf, zahlst jährlich 2.805,36 €. In der ersten Rate entfällt etwa 552 € auf Zinsen und 2.253 € auf Tilgung, die Restschuld beträgt danach rund 17.747 €. Der Tilgungsanteil steigt, der Zinsanteil sinkt mit jedem Jahr.Annuitätendarlehen:
Eine Immobilie wird mit 200.000 € finanziert, Zinssatz 2 %, Tilgung 3 %. Die monatliche Rate liegt bei ca. 833 €, der Zinsanteil ist im ersten Monat höher, später nimmt er ab, während die Tilgung steigt
Bedeutung
für Finanzplanung
Der Tilgungsplan ist nicht nur eine technische Aufstellung, sondern ein strategisches Steuerungsinstrument:
Budgetplanung:
Er zeigt klar, welche Belastungen in welchem Zeitraum anfallen.Zins- vs. Tilgungsverlauf:
Gibt Transparenz über Zinskosten und wie schnell die Restschuld sinkt.Langfristplanung:
Besonders wichtig für Baufinanzierungen oder Anschlussfinanzierungen – du kennst den offenen Restbetrag zu jedem Zeitpunkt.Gestaltungsspielräume:
Tilgungssatz beeinflusst massiv Zinsbelastung und Laufzeit – eine anfänglich höhere Tilgung (z. B. ≥ 2 %) senkt die Gesamtkosten deutlich.
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Erweiterungen &
Flexibilität
Viele Darlehensverträge enthalten heute flexible Optionen wie Sondertilgungen oder Tilgungskorridore:
Mit Sonderzahlungen kannst du schneller tilgen und Zinskosten sparen.
Tilgungskorridore erlauben es, die monatliche Belastung flexibel zu verändern – besonders hilfreich bei schwankendem Einkommen.
Zinsbindungsende: Läuft die Sollzinsbindung aus, wird meist ein neu kalkulierter Tilgungsplan für die Restschuld erstellt.
Rechtlicher
Rahmen
Für Verbraucherkredite ist ein Tilgungsplan Pflichtbestandteil des Vertrags (§ 491 Abs. 3 BGB). Dieser muss Angaben zu Ratenrhythmus, Höhe und Fälligkeit der Tilgungen enthalten und darf nicht einseitig verändert werden.
Fazit
Ein Tilgungsplan ist dein persönlicher Finanzfahrplan. Er schafft Klarheit über die Schuldentwicklung, zeigt dir Zinsbelastung und Tilgungsfortschritt, und macht Planbarkeit möglich – von der monatlichen Belastung bis zur langfristigen Schuldentilgung.
Mit Optionen wie Sondertilgungen oder flexiblen Tilgungskorridoren bleibt er anpassbar und wirtschaftlich sinnvoll.
Kurz:
Wer ein Darlehen plant oder managt, braucht unbedingt einen genauen Tilgungsplan – ganz gleich, ob für Immobilien, Unternehmenskredite oder Investitionen.
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